Neue Aktivität von „Die Rechte“

Wir dokumentieren die jüngsten Ereignisse rund um den KV Hildesheim/Braunschweig der extrem rechten Kleinstpartei „Die Rechte“ in Hildesheim.

Nachdem Antifaschist*innen am 11.9 zeitgleich zu in Braunschweig stattfindenden Kundgebungen von Die Rechte, eine Versammlung vor dem Haus des Johannes Welge abhielten, kündigte Welge an fortan in Hildesheim aktiv werden zu wollen.

Zunächst gab es einige Tage später ein Drohvideo vor dem Wohnhaus eines vermeintlichen Antifaschisten, in dem Johannes Welge und Dominic Brandes zu sehen sind.

Am 09.10 fand in Dortmund ein Aufmarsch von „Die Rechte“ statt, um an den verstorbenen Siegfried Borchardt zu gedenken. Im Anschluss daran betranken sich Johannes Welge, Dominic Brandes und René Scholtyssek im Einbecker Bierbrunnen am Hildesheimer Hauptbahnhof. Das Besäufnis ging in der Nordstadt-Kneipe „One Life“ weiter, wobei Dominic Brandes mehrfach Anwohner durch Erbrechen vor ihre Haustüre verärgerte.

Vergangenen Samstag kann man als den Höhepunkt der neuen rechten Aktivität in Hildesheim beschreiben. Mit 10 Personen wurde ein Infotisch in der Fußgängerzone vor Galeria Kaufhof von 12-13.45 durchgeführt. Dabei positionierte sich die Mehrheit der Faschisten strategisch in der gesamten Straße, um Andersdenkende zu verschrecken. Bereits hier trat die Gruppe sehr aggressiv auf.

2 Neonazis positionieren sich in einiger Entfernung zum Infotisch.

Im Anschluss an den Infotisch machte sich die Gruppe auf dem Weg zum Hildesheimer Hbf, um sich dem Querdenken Protest der in der Nordstadt lebenden Heidi Bolduan anzuschließen. Diese sah sich mit der Anwesenheit der Nazis einverstanden, sie durften am Ende des Zuges mitlaufen und am Ende sogar eine Rede halten.

Johannes Welge durfte über das Megafon des „Walk to Freedom“ eine Rede halten. Außerdem im Bild: Martin Kiese (BS), und Melissa Mittelstädt

 

Die Hildesheimer Allgemeine berichtete über dieses Ereignis.

1: Unbekannt, 2: Jan Schmidt (BS), 3: Martin Kiese (BS), 4: Johannes Welge (Almstedt), 5: Raschke (Hildesheim/Alfeld), 6: Dominic Brandes (Goslar), 7: Pierre Bauer (BS), 8: Unbekannt, 9: Unbekannt

Am Ende des Aufzuges kam es bei der Auflösung der Versammlung noch zu unschönen Szenen. Die Neonazis rannten grölend vom Bahnhofsvorplatz in die Bernwardstraße, wo sie Passanten schubsten und anmachten, die sie als politischen Feind ausmachten. Ein alleiniger Verkehrspolizist, der gerade eine Calzone verspeiste, wurde auf den Vorfall aufmerksam und alarmierte die Beweissicherungs und Festnahmeeinheit zur Hilfe. Die Neonazis flohen daraufhin in ein migrantisches Café, um sich vor der anrückenden Staatsmacht zu verstecken. Die BFE holte sie dort jedoch heraus und nahm die Personalien auf. Die Abreise der Neonazis erfolgte schließlich über den ICE nach Braunschweig.

Insgesamt machten die Rechten einen äußerst aggressiven Eindruck und versuchten gar nicht erst seriös rüber zu kommen. Sie waren zum Großteil nicht aus Hildesheim und verhielten sich entsprechend auch wie primitive Gästefans beim Fussball.

In Hildesheim war man solche Szenen seit 2015 nicht mehr gewohnt. Wie sich die Aktivitäten der Nazis weiter entwickeln, wird von uns beobachtet und dokumentiert werden. Wer die unbekannten Personen identifizieren kann, oder allgemein Infos hat, kann sich unter unserer Mail nazimelderhildesheim(@)riseup.net melden.