Den jährlich stattfindenden Volkstrauertag nutzen Neonazis am 17.11.2019, um ihren Vorgängern von 1945 zu huldigen und nennen den Tag selbst „Heldengedenken“.
Die Stadt Hildesheim hat ihrerseits den Volkstrauertag dieses Jahr am Denkmal auf dem Nordfriedhof in Hildesheim stattfinden lassen. Hier waren vor allem Schülerinnen und Schüler des Adreanum, Mitglieder der Reservisten- und des Marinebunds, sowie lokale Politiker anwesend. Seitens der Rechten zeigte sich hier der AfD Stadtrat Michael Körber zu erkennen.
Gegen 14 Uhr fand sich am Grab des Faschisten Karl Münter auf dem evangelischen Friedhof in Nordstemmen eine Gruppe Neonazis aus Thüringen ein. Insbesondere sei hier Thorsten Heise zu nennen, welcher den SS-Vebrecher Karl M. zu einem „Zeitzeugenvortrag“ nach Leinefelde einlud. Es schien ein gutes und enges Verhältnis zwischen den Neonazis um Thorsten Heise und dem, an einem Massenmord im französischen Ascq beteiligten, Karl Münter gegeben zu haben. Heise legte einen Kranz nieder und besichtigte im Anschluss das Schloss Marienburg.
Die NPD/JN mobilisierte in den Abendstunden zu ihrer Veranstaltung, welche ebenfalls Bezug auf Karl M. nahm, nach Ottbergen (Landkreis Hildesheim). An der Wallfahrtskapelle versammelten sich die Faschisten mit Fackeln. Anwohner riefen die Polizei, sodass die Personalien aller Beteiligten festgestellt wurden. Laut Presse seien die Beteiligten zum Großteil im Raum Braunschweig wohnhaft. Eine Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal des Ortes konnte durch einen Platzverweis des engagierten Bürgermeisters verhindert werden. Es ist davon auszugehen, dass die Veranstaltung vorwiegend von den Faschisten aus Hoheneggelsen organisiert wurde.