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Keine Nazis in der Kreisliga?

Beim Spiel der Hildesheimer Kreisliga zwischen dem VfB Bodenburg und Concordia Hildesheim am 3.09.17 kam es zu einem Spielabbruch, der durch rassistische Äußerungen provoziert wurde. Der Verein Concordia Hildesheim hat Vereinsmitglieder aus verschiedenen Herkunftsländern und Religionen. Dass Fußballspieler, die nicht ins rassistische Weltbild passen, auf den deutschen Sportplätzen besonders in den unteren Ligen oft angefeindet und beleidigt werden, ist leider keine Seltenheit. Auf den Sportplätzen trifft sich jedes Wochenende ein Querschnitt der Gesellschaft, den die Faszination Fußball vereint. Dass es bei dem Sport oft hitzig zu geht, ist bekannt, doch auch rassistische Ressentiments werden hier oft besonders scharf geäußert.

So geschehen beim oben genannten Spiel. Weil wir selbst nicht auf dem Platz waren, wollen wir den genauen Ablauf des Spielabbruchs nicht rekonstruieren. Was sich aber genau nachlesen lässt, sind die (teilweise offiziellen) Reaktionen im Netz. Der VfV Bodenburg beteuert in einer Stellungnahme kein Verein für Rassismus und rechte Hetze zu sein. Was sich ja daran ausschließe, dass man selbst Geflüchtete im Verein spielen lasse. Im Folgenden wollen wir nun anhand eines Beispiels vorstellen, dass sogar teilweise Neonazis sich in solchen Verein durchaus wohlfühlen können und Vorfälle wie oben genannt nicht vom Himmel fallen.

Phillip Meibaum, Betreuer der zweiten Herren vom VfB Bodenburg, war früher in der Hildesheimer Neonaziszene aktiv. Auch heute scheint er die Ideologie weiter zu verfolgen, was anhand von Taten und Äußerungen nachzuvollziehen ist. Phillip Meibaum war vor einigen Jahren im Umfeld von Dieter Riefling in extrem Rechte Aktionen in Hildesheim involviert. Als Beispiel sei hier eine Störaktion von Faschisten am 20.05.2010 genannt, bei der, am Rande einer Infoveranstaltung im Gewerkschaftshaus Hildesheim, Neonazis um Dieter Riefling provozieren wollten. Mit von der Partie war, neben weiteren einschlägig bekannten Neonazis, auch Phillip Meibaum.

Störaktion von Neonazis gegen eine Gewerkschaftsveranstaltung 2010

Am 25.2.2012 kam es deutschlandweit zu Demonstrationen gegen das Acta-Abkommen welches Freiheitsrechte einschränken sollte. Neben einer linken Demonstration kam es an diesem Tag in Hildesheim auch zu einer rechten Demonstration, an der Neonazis aus ganz Niedersachsen teilnahmen und in der Stadt Jagd auf Linke machten, unter ihnen war kein geringerer als Phillip Meibaum.

Auch in der jüngsten Vergangenheit ist er in Hildesheim durch rechte Aktivität auffällig geworden. So verprügelte er im Dezember 2016 einen jungen Antifaschisten in der Kulturfabrik unter Einsatz einer Glasflasche. Auch in den sozialen Medien lassen sich eindeutige Hinweise auf rechte Aktivität und Gedanken feststellen. So posierte er auf Facebook neben Patrick Heise, dem Sänger der rechten Band „Endstufe“ und rechten Hooligans der Hannoveraner Gruppe Royal Riot.

Facebook-Profilbild Paule Meibaum

Auch auf seinem Instagramprofil lässt er gern seine rechte Gesinnung verlautbaren. So kommentiert er ein linkes Spruchband von HSV-Fans mit „Zeckenschweine“.

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